Schlagwort: Innovation

Smart City Wien – Interview mit Mag. Ulrike Huemer, CIO der Stadt Wien

Wie kann der Wandel einer existierenden Stadt zu einer Smart City gelingen? Wien hat sich diese Frage schon früh gestellt. Bereits im März 2011 hat der Wiener Bürgermeister die Initiative „Smart City Wien“ ausgerufen. Seit 2014 sorgt nun Mag. Ulrike Huemer als CIO, Chief Information Officer, für die Vernetzung und Kooperation aller am Umbau beteiligten Akteure. Für sie spielt die IKT in der Smart City eine zentrale Rolle und kann „als ihr Nervensystem verstanden werden“. Susanne Weller hat nachgefragt, welche Faktoren außerdem wichtig sind.

Wien ist Vorreiter beim Umbau zur Smart City. Was ist das Erfolgsrezept?

Ulrike Huemer: „Die Smart City Rahmenstrategie ist von einem ganzheitlichen und partizipativen Ansatz geprägt. Im Unterschied zu anderen Smart City Konzepten in Europa wie auch in Asien stellt Wien nicht die Technologien in den Mittelpunkt, sondern die BewohnerInnen der Stadt und deren Nutzen. Es geht uns darum, gemeinsam mit der Bevölkerung und den Unternehmen Stadt zu entwickeln und zu gestalten. Technologie wird dazu als Mittel zum Zweck optimal eingesetzt. Es ist uns besonders wichtig, die BürgerInnen durch den Einsatz von partizipativen Methoden stärker zu aktivieren und deren Meinung und Wissen zu nutzen. Das zeigt auch der Slogan „1,8 Millionen Gehirne nutzen wir sie“.

Digitalisierung bedeutet immer auch Transformation: Wie schafft es Wien, auch nicht-digitale Menschen für die Neuerungen zu begeistern und einzubeziehen?

Ulrike Huemer: „Mir ist es wichtig, dass Digitalisierung als Thema erkannt wird, das sämtliche Lebensbereiche, wie Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Gesellschaft, Bildung, Verwaltung, Forschung etc. erfasst, beeinflusst und verändert. Diese Tatsache der Transformation bereitet den Menschen Sorgen und erzeugt Angst. Dieser Angst kann man mit Transparenz und Partizipation begegnen.
Technologieeinsatz ist wichtig und nicht mehr wegzudenken, aber man darf die Menschen und deren Anliegen dabei keinesfalls aus den Augen verlieren! Deswegen wurde z.B. die Digitale Agenda Wien, die Digitalisierungsstrategie, in einem Crowdsourcing-Projekt mit rund 1000 BürgerInnen und UnternehmerInnen entwickelt. Derzeit entsteht eine neue Stadt Wien App, die Usability wird in BürgerInnen-Workshops erarbeitet. Das sind Beispiele für Projekte, bei denen wir gemeinsam Lösungen für existierende Bedürfnisse finden.“

An welchen Berührungspunkten kommen BürgerInnen mit der Smart City Wien in Kontakt?

Ulrike Huemer: „Smart City Wien bedeutet u.a. die Stadt der kurzen Wege. Das E-Government der Stadt Wien wird so modernisiert, dass Dienstleistungen und Services uneingeschränkt online zur Verfügung stehen.
In der Seestadt Aspern – ein neuer Stadtteil für 30.000 Menschen und unser Smart City Living Lab mit einer Industry 4.0 Pilotfabrik – werden derzeit Technologien für Smart Meter, Smart Living, Data Analytics gemeinsam mit der dort lebenden Bevölkerung getestet. Diese Aktivitäten machen die Smart City sichtbar und erlebbar, sie schaffen Vertrauen.“

Woran können BürgerInnen den Mehrwert „ihrer“ Smart City Wien erkennen, was hat die Smart City Wien, was Wien nicht hatte?

Ulrike Huemer: „Die BürgerInnen erkennen Smart City Wien durch neue und transparente Möglichkeiten, an der Stadtentwicklung mitzuwirken, die Lebensqualität bleibt im gewohntem Ausmaß erhalten, die Wege werden kürzer und vor allem nutzerInnenfreundlicher und die Stadtverwaltung wird effektiver und effizienter. Darüber hinaus fördert der Technologieeinsatz den Wirtschafts- und Forschungsstandort und das schafft Arbeitsplätze. Wien wird somit in Zukunft nicht nur bekannt für Musik, Kultur und Geschichte sein, sondern als Digitale bzw. technologische Stadt wahrgenommen werden.“

Mag. Ulrike Huemer, CIO der Stadt Wien, bei Twitter: @UlrikeHuemer

Weitere Informationen:

www.wien.gv.at

www.digitalcity.wien

www.digitaleagenda.wien

Das Interview ist Teil der losen Artikelserie zu Smart Cities. Weitere Folgen beschäftigen sich künftig mit smarter Energieversorgung, Sicherheit, IoT für Smart Cities, Konzepten und Akteuren.

 

 

Smart City: Die Stadt der Zukunft entsteht aus Sensoren

Die Zeit drängt: Laut einer Studie der UN werden 2050 rund 66 Prozent der weltweiten Bevölkerung in Städten leben – derzeit ist es gut die Hälfte. Deswegen arbeiten Architekten, Stadtplaner, IT-Experten, Politiker und Bürger gemeinsam an Visionen und Konzepten für die Stadt der Zukunft. Und so, wie Amsterdam auf Heringsgräten gebaut sein soll, St. Petersburg aus Schlamm entstand und Venedig auf Inseln steht, bilden jetzt Sensoren das Fundament für die Stadt von Morgen. Sie sind der Grundbaustein für die Smart City, die Stadt eines neuen Typs, in der Gebäude, Straßen, Gehwege und Stadtmobiliar untereinander und mit den Smartphones und Wearables der Bürger und Besucher vernetzt sind, kommunizieren und Daten in Echtzeit tauschen. Weiterlesen

Parce: Smart Home für jedermann

Das Münchner Startup Parce entwickelt Smart-Home-Lösungen für das Apple HomeKit. Als erstes Produkt ist jetzt der smarte Zwischenstecker „Parce One“ in den Handel gekommen und im eigenen Webshop sowie bei Media Markt erhältlich. Das Gerät ist der erste Smart Plug für Apple HomeKit mit WLAN in Europa und lässt sich per Sprache oder manuell steuern.

Hinter diesen wenigen Zeilen steht eine wunderbare Startup-Erfolgsgeschichte: Ursprünglich besaß Parce-Gründer Eugen Pflüger ein Münchner Designbüro für Animation und Interaktion. Im Juni 2014 hatte er gemeinsam mit einem Mitarbeiter die Idee zu Parce. Sie starteten eine Crowdfunding-Kampagne bei Indiegogo als Versuch, um herauszufinden, ob es überhaupt eine Nachfrage für das Produkt geben würde. Innerhalb kürzester Zeit und lange vor Ablauf der Frist nahmen sie 67.000 USD ein, das waren 17.000 USD mehr, als erwartet. Damit hatte keiner gerechnet, Eugen Pflüger verkaufte seine Anteile an die anderen Gesellschafter und machte Parce zu seinem neuen Fulltime-Job.

2015 kamen Nikolaj Klebert und Malte Januda dazu. Parce hat sich sofort für Apple HomeKit angemeldet und bis Januar 2016 daran gearbeitet. Bei der CES, der weltweit größten Consumer Electronics Show, im Januar in Las Vegas war es dann soweit: Apple hat die Zulassung für das HomeKit erteilt – damit ist „Parce One“ der erste WLAN-Smart-Plug in Europa mit HomeKit-Unterstützung. Im März 2016 wurden die 1.000 Vorbestellungen der Crowdfunding-Kampagne ausgeliefert – die Gründer brachten 30 Päckchen persönlich bei den Empfängern vorbei. Seit Mai 2016 gibt es „Parce One“ im Handel zu kaufen. Die nächsten Schritte sind in Planung, ich werde berichten.

Parce One: energieeffizientes, intelligentes Smart Home

Jedes analoge elektronische Gerät im Haushalt kann mit „Parce One“ verbunden werden. Der Stecker ist schnell installiert und verbindet sich über das WLAN mit HomeKit, dem Smart-Home-System von Apple. Die Geräte lassen sich per iPhone, iPad oder iPod Touch steuern, sei es manuell oder durch die Sprachassistenz Siri. Die Steuerung der Heimelektronik über den Sprachassistenten ist ein Novum.

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Was kann „Parce One“?

Mit „Parce One“ können sich Nutzer den Energieverbrauch der Haushaltselektronik anzeigen lassen. Die Daten werden in der Cloud gespeichert. „Parce One“ zeigt wiederkehrende und längere Standby-Zeiten an und der Nutzer kann dann zum Beispiel entscheiden, ob er das Gerät ganz abschaltet und Strom spart. „Parce One“ stellt sich auf die Bedürfnisse der Nutzer ein und lässt sich voreinstellen: Die Kaffeemaschine ist morgens bereits warm und einsatzbereit, das Licht geht auf Befehl überall aus, der dunkle Flur ist vorbeleuchtet.

www.parce.de

Innovation Labs und Corporate Acceleratoren im Innovations-Dilemma

Deutsche Konzerne sind Weltmeister im Bereich evolutionäre Innovationen – aber warum scheitern sie oftmals in der Umsetzung disruptiver Technologien? Und wieso lösen auch viele Innovation Labs und Acceleratoren das zugrundeliegende Innovations-Dilemma nicht, sondern verlagern es lediglich?

Manuel Funk, Geschäftsführer des Honeypump Think Tanks und Partner im Netzwerk von Weller Media, untersucht diese Fragestellungen in seiner Studie “Innovation Labs und Corporate Acceleratoren im Innovations-Dilemma“ und zeigt Wege auf, wie Unternehmen innovationsfähig bleiben und die Herausforderungen im Kontext digitaler Transformation meistern können.

Die Studie finden Sie unter

http://www.slideshare.net/funkmanuel/innovation-labs-und-corporate-accelerators-im-innovationsdilemma

www.honeypump.de