Schlagwort: Smart City

DIY Urban Farming mit Hydroponics und Aquaponics

Das 21 Jahrhundert ist das Jahrhundert der Städte. Schon jetzt siedeln mehr Menschen in urbanen Räumen, als je zuvor. Für das Jahr 2050 prognostizieren die Vereinten Nationen eine Weltbevölkerung von neun Milliarden Menschen, von denen rund zwei Drittel in städtischen Agglomerationen und Megacities leben werden. Wie gelingt die Transformation zur Stadt der Zukunft? Eine der wichtigsten Fragen: Wie werden neun Milliarden Menschen satt? Die Meere sind nahezu leergefischt, der Klimawandel bedroht die Ernten. Landwirtschaft braucht Fläche, riesige horizontale Felder, gute Böden und genug Wasser für ertragreiche Ernten. Die Anbauflächen konkurrieren zwischen Nahrung, Tierfutter, Treibstoff. Durch wachsende Städte gehen weitere Quadratkilometer des Bodens verloren. Woher kommen die Vitamine, Mineralstoffe und das Wasser? Welche Lösungen liefern Konzepte für Urban Farming und die Kombination von Tech und kreativen, neuen Denkansätzen? Diese Fragen hatte ich im Kopf, als ich an einem strahlend-schönen Sommertag in Tel Aviv auf ein Dach stieg, um Neuland zu entdecken.

Urban Farming Wonderland

„Green in the City“, ein Zusammenschluss des Unternehmens LivinGreen und des ältesten und größten Shoppingcenters von Tel Aviv, dem Dizengoff Center, hatte mich eingeladen, ihre Rooftop-Farm zu besichtigen. Ich recherchierte gerade zur Fortsetzung meines Artikels über Smart Cities unter dem Aspekt Green Cities und war sicher, im SiliconWadi Tel Aviv Input zu finden.

(c) Susanne Weller – Blick auf Dizengoff Tower, Tel Aviv

Auf dem Dach des Dizengoff Center, im vierten Stock, wo bei uns vermutlich ein riesiger Betonparkplatz wäre, hat „Green in the City“ einen funktionalen Showroom für Outdoor-Urban-Farming-Anlagen angelegt, den ich mir angucken konnte. Unter Netzen zum Schutz vor der Sonne stehen hier auf rund 500m2 die Träume jedes Urban Farmers: Vertical Farming Systeme mit Aquaponic, Hypdroponic, einer Kompostieranlage für das eigene Biogas – und einem Bienenstock. Pro Monat werden 15.000 einzelne Varianten von Gemüse und Früchten geerntet, darunter Auberginen, Bananen, zig Salatsorten, Tomaten, Basilikum, Salbei, Minze und Wassermelonen. All das ohne Erde, ohne Saatgut, ohne Pestizide, mit nur zehn Minuten Pflege in der Woche. Die Erntefläche beträgt das Vierfache von der Bodenfläche, alles wächst vier bis acht Mal schneller als im Boden, die Systeme wachsen in die Höhe statt in die Fläche. Wie geht das?

Hydroponic: Die erdenfreie Pflanzenzucht

Mit dem Hydroponic System erfolgt der Anbau von Gemüse, Kräutern und Obst komplett ohne Samen und ohne Erde. Stattdessen werden die Pflanzen in Nährstofflösungen in Wasser kultiviert. Bei der so genannten Deep Water Culture (DWC) schwimmen die Setzlinge in nach unten offenen Plastiktrichtern, die zur Stabilisierung meist in Styroporplatten in flachen Becken stehen. Die Wurzeln hängen komplett im Wasser. Sie brauchen neben der Nährstofflösung auch Sauerstoff, der separat zugeführt wird. Durch die Bewegung des Wassers wird das Wachstum noch mal beschleunigt. Durch übereinander gestapelte Becken vergrößert sich Grundfläche für den Anbau um ein Vielfaches. Alternativ werden die Pflanzen in Löcher – mit oder ohne Plastiktrichter – in oft vertikal angeordnete Röhrensysteme gesteckt (Nutrient Film Technique). Die Nährlösung fließt durch die Kanäle. Die Wurzeln liegen nur zum Teil im Wasser, der andere Teil steht im luftgefüllten Bereich der Röhre. Das System ist leicht und auch ohne agrarwissenschaftliche und technische Ausbildung zu bedienen. Die Nährstofflösungen sind genau berechnet. Eine Art im Wasser hängendes Thermometer zeigt den Stand des Nährstoffgehalts an, so dass die Dosierung beim Nachfüllen exakt getroffen wird.

Aquaponic: City-Fische helfen bei der Bewirtschaftung

Bei Aquaponic teilen sich Fische und Pflanzen ein Behältnis. Fischzucht und Hydroponic kommen hier also zusammen, „Hydroponic mit Fisch“ wird Aquaponic deswegen auch oft genannt. Je nach Fischart kann man die Fische essen. Karpfen sind da sehr beliebt. Der Wasser-Dünger für die Pflanzen entsteht durch die Ausscheidungen der Fische und den Bakterien der Nährstofflösung im Wasser. Hier braucht man mehr Kenntnis für die Handhabung, Fehler in der Dosierung des Fischfutters dürfen nicht passieren, dann gehen entweder die Pflanzen ein oder die Fische.

Die Systeme sind nicht neu, Hydrokultur wird schon lange in der Pflanzenzucht eingesetzt und mit Aquaponic werden seit 2.000 Jahren in China die Reisfelder bewirtschaftet. Neu ist, dass die Produktion und Ernte von agrarwirtschaftlichen Produkten wie Salat, Gemüse, Früchte und auch Fischen in großen Mengen und auch zur kommerziellen Nutzung durch Hydroponic in die Städte einzieht.

Vertical Farming: Ertragreiche Turbo-Landwirtschaft auf kleinem Raum

Hydroponic – ob mit oder ohne Fisch – ist perfekt für die Stadt: Einer der größten Vorteile des Systems ist die Unabhängigkeit vom Ort und von herkömmlichen Pflanz- und Erntezeiten. Außerdem bietet Hydroponic bisher die einzige Möglichkeit, schnell und ertragreich und mit wenig Know-how über Agrarwirtschaft, auf kleinem Platz große Mengen pflegeleicht zu produzieren und das bei totaler Kontrolle über die Nährstoffe und ohne Pestizide. Das System fügt sich ideal in die Kreislaufwirtschaft ein. Kein Abfall, keine Emissionen, keine Transportwege in LKW zu (Super)-Märkten, kein Saatgut, das vielleicht doch Gentechnik enthält, die man ablehnt. Endlich ein gutes Gewissen für den Green Footprint? In Tel Aviv herrschen Idealbedingungen für Outdoor Hydroponic: Die Anlagen müssen nicht vor Frost oder wochenlangem Regen geschützt werden. Der Strom kommt aus Solarzellen. In unseren Breiten würden wir eher geschlossene Indoor-Anlagen aufstellen (müssen). Die gibt es auch, dazu mehr im zweiten Teil des Artikels. Am Stromverbrauch kommt Hydroponic zunächst einmal nicht vorbei, da sind der Nachhaltigkeit Grenzen gesetzt.

Meine Begeisterung für den Acker in der Stadt, für Autarkie und Unabhängigkeit in der Produktion von gesundem Food durch Urban Farming teilen längst nicht alle Menschen. Vielen trauen der Nährstofflösung genauso wenig, wie der Gentechnik, sind der Meinung, dass Gemüse und Früchte ohne Berührung mit Erde nicht die gleichen Nährstoffe enthalten können, wie die mit Erdkontakt. Dass Wetter zum guten und gesunden Gedeihen wichtig ist und mein Traum von Wohnhäusern der Zukunft mit hauseigenem Hydroponic-Schrank und dem verfügbaren, frischen Gemüsesnack wann immer ich will nicht gesund ist, weil der Snack zu viel Retorte und zu wenig gute Natur beinhaltet. Geschmacklich konnte ich jedenfalls keinen Unterschied zum Salat vom Markt feststellen.

Die Konzepte für Vertical Farming in der Stadt stehen am Anfang. Wenn Ackerflächen zu einem knappen Gut werden, kann Urban Farming, eine Landwirtschaft in der Stadt, für die urbane Versorgung mit gesunden Nahrungsmitteln, mit Vitaminen und Mineralstoffen, eine wichtige Rolle spielen und die Zukunft der Landwirtschaft mit prägen.

„Green in the City“ Tel Aviv: Workshops, Kochkurse und auch für Kinder 

„Green in the City“ zeigt die verschiedenen Systeme nicht nur, man kann sie auch benutzen. Regelmäßig finden Workshops und Kochkurse mit den Erträgen aus und auf der Dach-Produktion statt. Termine und weitere Informationen: https://www.yarok-bair.co.il/urban-farming-workshop-en #

Wie geht es weiter?

Teil 2 des Artikels beschreibt Indoor Hydroponics und Home Hydroponics: Wie funktioniert die Technologie, welche Voraussetzungen gilt es zu beachten, welches Wissen braucht man?

Das ist der Auftakt zu einer Artikelreihe über die neuen Erfindungen und Produkte für unsere Welt von morgen. Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit und ökologischer Konsum: Die Begriffe sind integraler Bestandteil aller Konzepte, die wir vorstellen. Sie mögen verstaubt klingen, aber die Haltung, für die sie stehen, ist wichtiger denn je. Sie geben die Ziele vor für Unternehmer.innen und Wissenschaftler.innen weltweit und aus allen Bereichen, die mit altem Wissen und neuem Denken die Welt umbauen.

Wir zeigen, wie spannend und faszinierend die Ergebnisse sind. Wenn zum Beispiel aus Algen und Pilzen Materialien werden oder Urban Farming, Food Tech, eMobility und Shared Eonomy die Logistik und unsere Mobilität verändern. Und letztendlich, welche Produkte uns mit gutem Design, transparenter und fairer Produktion begeistern. Sie wollen jetzt direkt mehr wissen? Sprechen Sie uns an.

Randnotizen und Weiterlesen 

Der Begriff Hydroponik kommt aus dem Altgriechischen. Hydro heißt Wasser, Ponik bedeutet Arbeit.

Auf der Website maximumyield.com steht ein guter, ausführlicher Artikel zu Hydroponic

https://www.maximumyield.com/hydroponics-pros-and-cons-of-hydroponic-gardening/2/3049

Der beste Artikel zur Historie von Urban Farming und Fruitwalls im Speziellen steht auf www.lowtechmagazine.com http://www.lowtechmagazine.com/2015/12/fruit-walls-urban-farming.html

Smart City Wien – Interview mit Mag. Ulrike Huemer, CIO der Stadt Wien

Wie kann der Wandel einer existierenden Stadt zu einer Smart City gelingen? Wien hat sich diese Frage schon früh gestellt. Bereits im März 2011 hat der Wiener Bürgermeister die Initiative „Smart City Wien“ ausgerufen. Seit 2014 sorgt nun Mag. Ulrike Huemer als CIO, Chief Information Officer, für die Vernetzung und Kooperation aller am Umbau beteiligten Akteure. Für sie spielt die IKT in der Smart City eine zentrale Rolle und kann „als ihr Nervensystem verstanden werden“. Susanne Weller hat nachgefragt, welche Faktoren außerdem wichtig sind.

Wien ist Vorreiter beim Umbau zur Smart City. Was ist das Erfolgsrezept?

Ulrike Huemer: „Die Smart City Rahmenstrategie ist von einem ganzheitlichen und partizipativen Ansatz geprägt. Im Unterschied zu anderen Smart City Konzepten in Europa wie auch in Asien stellt Wien nicht die Technologien in den Mittelpunkt, sondern die BewohnerInnen der Stadt und deren Nutzen. Es geht uns darum, gemeinsam mit der Bevölkerung und den Unternehmen Stadt zu entwickeln und zu gestalten. Technologie wird dazu als Mittel zum Zweck optimal eingesetzt. Es ist uns besonders wichtig, die BürgerInnen durch den Einsatz von partizipativen Methoden stärker zu aktivieren und deren Meinung und Wissen zu nutzen. Das zeigt auch der Slogan „1,8 Millionen Gehirne nutzen wir sie“.

Digitalisierung bedeutet immer auch Transformation: Wie schafft es Wien, auch nicht-digitale Menschen für die Neuerungen zu begeistern und einzubeziehen?

Ulrike Huemer: „Mir ist es wichtig, dass Digitalisierung als Thema erkannt wird, das sämtliche Lebensbereiche, wie Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Gesellschaft, Bildung, Verwaltung, Forschung etc. erfasst, beeinflusst und verändert. Diese Tatsache der Transformation bereitet den Menschen Sorgen und erzeugt Angst. Dieser Angst kann man mit Transparenz und Partizipation begegnen.
Technologieeinsatz ist wichtig und nicht mehr wegzudenken, aber man darf die Menschen und deren Anliegen dabei keinesfalls aus den Augen verlieren! Deswegen wurde z.B. die Digitale Agenda Wien, die Digitalisierungsstrategie, in einem Crowdsourcing-Projekt mit rund 1000 BürgerInnen und UnternehmerInnen entwickelt. Derzeit entsteht eine neue Stadt Wien App, die Usability wird in BürgerInnen-Workshops erarbeitet. Das sind Beispiele für Projekte, bei denen wir gemeinsam Lösungen für existierende Bedürfnisse finden.“

An welchen Berührungspunkten kommen BürgerInnen mit der Smart City Wien in Kontakt?

Ulrike Huemer: „Smart City Wien bedeutet u.a. die Stadt der kurzen Wege. Das E-Government der Stadt Wien wird so modernisiert, dass Dienstleistungen und Services uneingeschränkt online zur Verfügung stehen.
In der Seestadt Aspern – ein neuer Stadtteil für 30.000 Menschen und unser Smart City Living Lab mit einer Industry 4.0 Pilotfabrik – werden derzeit Technologien für Smart Meter, Smart Living, Data Analytics gemeinsam mit der dort lebenden Bevölkerung getestet. Diese Aktivitäten machen die Smart City sichtbar und erlebbar, sie schaffen Vertrauen.“

Woran können BürgerInnen den Mehrwert „ihrer“ Smart City Wien erkennen, was hat die Smart City Wien, was Wien nicht hatte?

Ulrike Huemer: „Die BürgerInnen erkennen Smart City Wien durch neue und transparente Möglichkeiten, an der Stadtentwicklung mitzuwirken, die Lebensqualität bleibt im gewohntem Ausmaß erhalten, die Wege werden kürzer und vor allem nutzerInnenfreundlicher und die Stadtverwaltung wird effektiver und effizienter. Darüber hinaus fördert der Technologieeinsatz den Wirtschafts- und Forschungsstandort und das schafft Arbeitsplätze. Wien wird somit in Zukunft nicht nur bekannt für Musik, Kultur und Geschichte sein, sondern als Digitale bzw. technologische Stadt wahrgenommen werden.“

Mag. Ulrike Huemer, CIO der Stadt Wien, bei Twitter: @UlrikeHuemer

Weitere Informationen:

www.wien.gv.at

www.digitalcity.wien

www.digitaleagenda.wien

Das Interview ist Teil der losen Artikelserie zu Smart Cities. Weitere Folgen beschäftigen sich künftig mit smarter Energieversorgung, Sicherheit, IoT für Smart Cities, Konzepten und Akteuren.

 

 

Smart City: Die Stadt der Zukunft entsteht aus Sensoren

Die Zeit drängt: Laut einer Studie der UN werden 2050 rund 66 Prozent der weltweiten Bevölkerung in Städten leben – derzeit ist es gut die Hälfte. Deswegen arbeiten Architekten, Stadtplaner, IT-Experten, Politiker und Bürger gemeinsam an Visionen und Konzepten für die Stadt der Zukunft. Und so, wie Amsterdam auf Heringsgräten gebaut sein soll, St. Petersburg aus Schlamm entstand und Venedig auf Inseln steht, bilden jetzt Sensoren das Fundament für die Stadt von Morgen. Sie sind der Grundbaustein für die Smart City, die Stadt eines neuen Typs, in der Gebäude, Straßen, Gehwege und Stadtmobiliar untereinander und mit den Smartphones und Wearables der Bürger und Besucher vernetzt sind, kommunizieren und Daten in Echtzeit tauschen. Weiterlesen

CLUTCH: Ein neues Magazin entsteht

Print lebt. Immer. Mit CLUTCH kommt im September ein neues Gesellschaftsmagazin in den Handel, dass die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Einzelnen, die Gesellschaft als Ganzes und auf die Wirtschaft beleuchtet. Susanne Weller schreibt darin über Smart Cities im Allgemeinen und über Paris, Barcelona, Wien, Masdar, Singapur im Besonderen. Schnelle Appetithäppchen, die langen Geschichten zu Smart City gibt es dann hier auf der Website.

CLUTCH wurde von Andrea Buzzi, Inhaberin der auf Digitalthemen spezialisierten PR-Agentur Frau Wenk, und Chefredakteur Gerhard Buzzi ins Leben gerufen. Mit dem Magazin wird ein alter Traum wahr: Über die Digitalisierung schreiben und in einem Coffe-Table-Magazin präsentieren. Journalisten, Fotografen und Designer arbeiten zusammen an dem ehrgeizigen Projekt: Vom Start bis zum Druck hat sich das Team nur 10 Wochen Zeit genommen. Im September sucht die Erstausgabe von CLUTCH dann im ausgewählten Einzelhandel nach begeisterten LeserInnen.

Kaufen ist auch online möglich, vorbestellen und vormerken lassen ebenfalls, einfach per Mail an clutch-mag [at] frauwenk.de http://clutch-magazin.de

Ausstellung: Big Bang Data – What does Data mean to you?

Pro Tag produzieren wir Daten in gigantischen Mengen. Laut der Studie „The Digital Universe – EMC“ von EMC und IDC werden wir im Jahr 2020 mit 44 Billionen Gigabytes genauso viele digitale Bits pro Jahr erzeugen, wie es Sterne im Weltall gibt. Wie wirkt diese Datenflut auf uns Menschen, wie verändert sich unsere Wahrnehmung? Was macht es mit uns, wenn immer mehr Sensoren zwar Probleme lösen, Städte als Smart City bauen oder wandeln, für eine bessere Vernetzung und schnellere Kommunikation sorgen, auf der anderen Seite aber auch tief in unseren Lebensrhythmus eingreifen?

Die Wanderausstellung „Big Bang Data – Singapur“ widmet sich diesen Fragestellungen. Derzeit macht sie zum ersten Mal in Asien, in Singapur, Station und Dorothea Kriele, Coach und Traveller aus dem Weller-Media-Netzwerk, hat sie sich angeschaut und ein paar Fotos mitgebracht.

„Big Bang Data“ ist in acht Themenkomplexe eingeteilt, darunter „Understanding the Cloud“, „The Data Explosion“, „I am Data“, „We are Data“, „What Data can´t tell“ und „Data for the Common Good“. Jeder Bereich ist durch Arbeiten von unterschiedlichen internationalen Künstlern, Designern, Journalisten und Innovatoren und zum Teil interaktiven Informationen geprägt. Das Besondere der Ausstellung liegt in der Visualisierung der ansonsten unsichtbaren Datenflut, Bits und Bytes bekommen ein Gesicht. Das erleichtert das Innehalten und Nachdenken über die einzelnen Themen.

Singapur spielt als Stadtstaat und Smart Nation eine besondere Rolle beim Umgang mit Daten. Kaum eine andere Stadt der Welt ist so weit fortgeschritten im Umbau einer existierenden Stadt zu einer Smart City. Daten liefern den Rohstoff, auf dessen Basis das Leben der BewohnerInnen verbessert werden soll. Die Ausstellung zeigt Beispiele für die Smart Nation – weist aber auch auf Grenzen hin, die durch die alleinige Nutzung von Technologie entstehen.

Initiiert wurde „Big Bang Data“ in Singapur von ArtScience Museum, Coproducer sind CCCB, Centre de Cultura Contemporània de Barcelona und Fundación Telefonica.

Falls jemand der LeserInnen in der Nähe ist: Die Ausstellung läuft noch bis zum 16. Oktober 2016, täglich von 10 bis 17 Uhr im Art Science Museum, Singapur. Mehr Informationen:

(c) Dorothea Kriele

Ingo Günther – World Processor (c) Dorothea Kriele

Data For The Common Good (c) Dorothea Kriele

Data For The Common Good
(c) Dorothea Kriele

What Data Means To You (c) Dorothea Kriele

BesucherInnen hinterlassen ihre Antwort auf die Frage: What Data Means To You (c) Dorothea Kriele

(c) Dorothea Kriele

(c) Dorothea Kriele

 

iPartment eröffnet erstes Smart Energy Building

iPartment erfüllt die Wünsche moderner Nomaden an Design, Technik, Komfort, Service und Lage. Mit 50 Serviced Apartments für Langzeitmieter ist das Unternehmen derzeit in Köln, Essen und Frankfurt vertreten, 2017 kommen Hamburg und Zürich dazu. Zum ersten Mal hat iPartment jetzt in Köln-Mülheim ein energiesparendes Passivhaus eröffnet und geht damit neue Wege beim Wohnen auf Zeit.

Matthias Rincón, Gründer und Geschäftsführer von iPartment, erklärt es so: „Unsere Vision vom richtigen und schönen Wohnen ist die perfekte Mischung aus Ästhetik, Design, ursprünglichen Baumaterialien, smarter Technik für die Steuerung von Wärme und Licht und einer durchdachten, ressourcenschonenden Energieversorgung. Gemeinsam mit unserem Partner, dem Architekten Franz Markus Moster, konnten wir diese Vision in dem Boarding House in Köln-Mülheim jetzt verwirklichen. Es macht uns froh und stolz, dass unser Konzept aufgegangen ist.“

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Parce: Smart Home für jedermann

Das Münchner Startup Parce entwickelt Smart-Home-Lösungen für das Apple HomeKit. Als erstes Produkt ist jetzt der smarte Zwischenstecker „Parce One“ in den Handel gekommen und im eigenen Webshop sowie bei Media Markt erhältlich. Das Gerät ist der erste Smart Plug für Apple HomeKit mit WLAN in Europa und lässt sich per Sprache oder manuell steuern.

Hinter diesen wenigen Zeilen steht eine wunderbare Startup-Erfolgsgeschichte: Ursprünglich besaß Parce-Gründer Eugen Pflüger ein Münchner Designbüro für Animation und Interaktion. Im Juni 2014 hatte er gemeinsam mit einem Mitarbeiter die Idee zu Parce. Sie starteten eine Crowdfunding-Kampagne bei Indiegogo als Versuch, um herauszufinden, ob es überhaupt eine Nachfrage für das Produkt geben würde. Innerhalb kürzester Zeit und lange vor Ablauf der Frist nahmen sie 67.000 USD ein, das waren 17.000 USD mehr, als erwartet. Damit hatte keiner gerechnet, Eugen Pflüger verkaufte seine Anteile an die anderen Gesellschafter und machte Parce zu seinem neuen Fulltime-Job.

2015 kamen Nikolaj Klebert und Malte Januda dazu. Parce hat sich sofort für Apple HomeKit angemeldet und bis Januar 2016 daran gearbeitet. Bei der CES, der weltweit größten Consumer Electronics Show, im Januar in Las Vegas war es dann soweit: Apple hat die Zulassung für das HomeKit erteilt – damit ist „Parce One“ der erste WLAN-Smart-Plug in Europa mit HomeKit-Unterstützung. Im März 2016 wurden die 1.000 Vorbestellungen der Crowdfunding-Kampagne ausgeliefert – die Gründer brachten 30 Päckchen persönlich bei den Empfängern vorbei. Seit Mai 2016 gibt es „Parce One“ im Handel zu kaufen. Die nächsten Schritte sind in Planung, ich werde berichten.

Parce One: energieeffizientes, intelligentes Smart Home

Jedes analoge elektronische Gerät im Haushalt kann mit „Parce One“ verbunden werden. Der Stecker ist schnell installiert und verbindet sich über das WLAN mit HomeKit, dem Smart-Home-System von Apple. Die Geräte lassen sich per iPhone, iPad oder iPod Touch steuern, sei es manuell oder durch die Sprachassistenz Siri. Die Steuerung der Heimelektronik über den Sprachassistenten ist ein Novum.

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Was kann „Parce One“?

Mit „Parce One“ können sich Nutzer den Energieverbrauch der Haushaltselektronik anzeigen lassen. Die Daten werden in der Cloud gespeichert. „Parce One“ zeigt wiederkehrende und längere Standby-Zeiten an und der Nutzer kann dann zum Beispiel entscheiden, ob er das Gerät ganz abschaltet und Strom spart. „Parce One“ stellt sich auf die Bedürfnisse der Nutzer ein und lässt sich voreinstellen: Die Kaffeemaschine ist morgens bereits warm und einsatzbereit, das Licht geht auf Befehl überall aus, der dunkle Flur ist vorbeleuchtet.

www.parce.de